Eigenwerbung: Nachbericht zum ExpertInnen-Talk
Die Fachgruppe Werbung Wien nutzte den Rahmen der Österreichischen Medientage 2019, um den Workshop „Eigenwerbung wirkt! Wenn man schaut, dass […]
Die Fachgruppe Werbung Wien nutzte den Rahmen der Österreichischen Medientage 2019, um den Workshop „Eigenwerbung wirkt! Wenn man schaut, dass man sie hat“ zu veranstalten. Initiator und Fachgruppen-Obmann stv. Konrad Maric dazu: „Eigenwerbung ist seit jeher ein Thema. Gute Eigenwerbung bringt Leads, neue Kunden und Mitarbeiter. Eigenwerbung ist essentiell – für die Big Player, für die KMUs aber vor allem auch für die EPUs.“
Gemeinsam mit ExpertInnen verhandelte Maric am 26. September vor rund 45 TeilnehmerInnen das Thema am Erste Bank Campus in Wien. Die Talk-Runde bestand aus
Oliver Klein (cherrypicker, Hamburg),
Robert Dassel (AANDRS, Wien),
Elisabeth Ratschka (Brandenstein Communications, Wien) und
Maximilian Mondel (Momentum PR, Wien).
If you don’t change the world, the world will change you.
Den Auftakt des Workshops machte Oliver Klein, Gründer und Geschäftsführer der in Deutschland beheimateten Agentur cherrypicker. Er brachte Inputs und Beispiele mit, die für ihn die vier Säulen von guter Eigenwerbung verdeutlichten:
Positionierung (am Beispiel Publicis Media)
Relevanz (am Beispiel des Innovations Labs von Milk)
Cleverness (am Beispiel der Agentur Blood Actvertising, die beim Best Practice Award sehr clever die Jury auf sich aufmerksam machten)
Differenzierung (am Beispiel „The Challenger Network“ der internationalen Agentur VCCP)
Als ein weiteres Beispiel eines „Sehr, sehr guten Cases“ findet Oliver Klein die Kampagne „Die neue Nähe“ für die Aktion Mensch – Details hier https://www.youtube.com/watch?v=NJbAjxkaxnA
Bei der Eigenwerbung sollte jede Agentur darauf achten, so eigenständig, so relevant, und so aufmerksamkeitsstark wie ihr möglich aufzutreten. Nur so kann es ihr gelingen die Neugierde von potentiellen Kunden auf sich zu ziehen.
Oliver Klein | Inhaber der Agentur-Management-Beratung cherrypicker, Hamburg
© Markus Wache
Kreativ & Smart gedacht
Wie man als junge Agentur, als quasi Kommunikations-Start-up von 0 auf 100 in nur zweieinhalb Jahren kommen kann, zeigte Robert Dassel, Founder und Creative Director der Wiener Agentur AANDRS. Die 2017 gegründete Agentur zählt heute bereits zehn Mitarbeiter und arbeitet für namhafte Unternehmen wie z.B. die ÖBB, willhaben und Kastner & Öhler.
AANDRS hat recht gewieft mittels Eigenwerbung auf sich aufmerksam gemacht: Denn im Rahmen einer Kooperation mit dem Drittligisten, dem Floridsdorfer Athletiksport-Club (FAC Wien) wurde kurzer Hand eine Werbekampagne gegen die Platzierung des eigenen Agenturlogos auf den Dressen der Mannschaft getauscht. Dieser Deal bescherte AANDRS österreichweit u.a. im ORF Präsenz als auch den einen oder anderen Award.
AANDRS X FAC from AANDRS on Vimeo.
Gute Eigenwerbung schafft nicht nur Aufmerksamkeit bei potentiellen Kunden, sondern sorgt auch für zusätzliche Motivation in der Agentur. Und motivierte Mitarbeiter, die Spaß an der Sache haben, schaffen wiederum zufriedene Kunden.
Robert Dassel | Founder & Creative Director AANDRS, Wien
Sich selbst als KundIn wahrnehmen
Eine gute Social Media-Kommunikation für das eigene Unternehmen muss wie die Kommunikation für eine/n AuftraggeberIn behandelt werden. Das empfiehlt Elisabeth Ratschka von der Wiener PR-Agentur Brandenstein Communications: „Die professionelle Nutzung der Social Media geht nicht nebenbei, halbherzig. Auch hier muss geplant und müssen Inhalte kuratiert werden.“
Die auf PR spezialisierte Agentur ist selbst erfolgreich in den Social Media vertreten und das Team trifft sich zu regelmäßigen Redaktionssitzungen, um den Content zu planen – was die flexible, spontane Kommunikation nicht benachteiligt.
Wir können uns das leisten.
Was heute Ad-Schaltungen in den digitalen Medien und das Betreiben eigener Kanäle sind, war früher die Schaltung von Anzeigen in branchen-relevanten Medien. Maximilian Mondel, Geschäftsführer der Agentur Momentum in Wien, ist überzeugt, das „Eigenwerbung auch gemacht wird, um der Konkurrenz zu zeigen, wir können uns das leisten. Vor allem früher galt dieser Leitsatz sehr stark, wenn große Agenturen große Anzeigen geschaltet und beim eigenen Werbebudget nicht gegeizt haben.“
Mondel sieht auch den Namen des eigenen Unternehmens mitunter als Eisbrecher bei Gesprächen und rät allen, Branchenveranstaltungen zu nutzen und aktiv Networking zu betreiben.
Als kleine, junge Agentur müssen wir subtilere Wege beschreiten, um die Werbetrommel für uns zu rühren. Wir als Momentum Wien nutzen etwa die von uns veranstalteten JETZT Fachkonferenzen im Themenfeld Digital Marketing, um nachhaltig auf uns aufmerksam zu machen. Buzz für die Marke Momentum Wien erzeugen wir aber auch, indem wir uns zusätzlich zur eigentlichen Arbeit in diversen Kommunikationsverbänden und -initiativen engagieren, Content beisteuern oder Podiumsdiskussionen moderieren. Ein weiteres Investment in unsere Marke ist das in Kooperation mit dem Münchner Ebner Verlag in Österreich hochgezogene Fachmedienportal internetworld.at. Und dann haben wir noch vor wenigen Wochen ein Projekt gelauncht, das uns nicht vordergründig Profit bringen wird, aber eben auch auf unsere Marke einzahlt: nämlich MarketingLive.Events, eine Eventplattform für Veranstaltungen im Bereich Marketing, Werbung und Medien im DACH-Raum. All das kostet uns eine Menge Zeit und Geld, aber beides ist sinnvoll und gezielt eingesetzt, weil uns potentielle Kunden im PR- und Corporate-Communications-Bereich dadurch im wahrsten Sinn des Wortes spüren und weil sie sehen, was wir als Momentum Wien bewegen.
Maximilian Mondel | Gründer & Managing Director, Momentum Wien
Die ExpertInnen sind sich sicher: Eigenwerbung wirkt. Und lohnt sich.
Wir bedanken uns bei unseren Talk-Gästen für die hilfreichen Inputs und Impulse sowie bei allen TeilnehmerInnen für Ihre Zeit.
Wertvolle Tipps der ExpertInnen
Elevator-Pitch für Small-Talk-Situationen „einstudieren“.
Rausgehen, rausgehen, rausgehen: Branchenveranstaltungen nutzen!
Keine Angst vor dem Net-Working!
Die eigene Arbeit sichtbar machen: Medienpräsenz, Social Media, eigene Kanäle etc.
Sich ins Gespräch bringen – als TeilnehmerIn bei Podiumsdiskussionen, Branchenevents etc.
Buzz mit dem eigenen Tun und Schaffen erzeugen, auch mal anecken!
Wertvolle Links
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