Fireside Chat: Wie man Werbe- und Kommunikationsagenturen wieder interessant, relevant und spannend für High Potentials macht
Im Rahmen eines Fireside Chat beim Tag der Marktkommunikation 2022 ging es um eine der zentralen Herausforderungen für die Werbe- […]
Im Rahmen eines Fireside Chat beim Tag der Marktkommunikation 2022 ging es um eine der zentralen Herausforderungen für die Werbe- und Marktkommunikationsbranche – den Fachkräftemangel. Unter der Moderation von Maximilian Mondel (MOMENTUM Wien) gingen Michael Kapfer (GGK), Jana David-Wiedemann (BBDO), Jakob Kattner (Warda Network), Kristin Hanusch-Linser (IAA) und Christina Schirmbrand (Ketchum Publico) folgender Frage nach: „Wie machen wir Werbe- und Kommunikationsagenturen wieder interessant, relevant und spannend für High Potentials?“.
David-Wiedemann von BBDO erklärte: „Wir merken den Fachkräftemangel seit einem Jahr. Wir sind nicht unterbesetzt, aber wir suchen öfters Menschen und diese Suche fällt immer schwerer. Die Ausbildung hat sich leider nicht so weiterentwickelt wie der Bedarf.“
Christina Schirmbrand von Ketchum Publico legte nach: „Das Thema Weiterbildung ist tatsächlich ein großer Punkt, der in Unternehmen integriert werden sollte. Daher ist bei uns der Fachkräftemangel aktuell nicht so schlimm, das schwankt aber.“
Jakob Kattner von Warda: „Auch bei uns ist es in den vergangenen beiden Jahren schwieriger geworden. Volontariate gibt es zum Beispiel fast gar nicht mehr. Und man muss auch auf die Bedürfnisse der BewerberInnen eingehen.“
Michael Kapfer von de GKK betonte: „Bei uns kommen die Leute auch nicht mehr von selbst, die Zeiten haben sich geändert. Ich finde, dass sich besonderes die Vorstellungen der BewerberInnen verändert haben – Stichwort 40 Stunden-Jobs.“
Kristian Hanusch-Linser von IAA meinte: „Die Liebe zur Branche ist absolut ungebrochen. Was uns im Rahmen einer Studie der IAA mit der Fachgruppe Werbung Wien überrascht hat, ist, dass die MitarbeiterInnen zu gut ausgebildet sind, um gleich einmal zu widersprechen. Was negativ auffällt ist, dass die wenigsten noch so viel arbeiten wollen, wie früher. Die junge Generation ist nicht mehr bereit, so viel zu arbeiten.“
Lieber bei Unternehmen oder in der Selbstständigkeit?
Die nächste Runde widmete sich der Frage, ob die fehlenden MitarbeiterInnen an andere Branchen – etwa in Richtung Start-ups – verloren wurden und wenn ja, an welche?
David-Wiedemann: „Es verteilt sich einfach anders, ist mehr eine Umverteilung.“ Schirmbrand: „Viele gehen auch einfach in die Selbstständigkeit oder eben auf Unternehmensseite. Auch die Erwartungshaltungen von beiden Seiten müssen einfach zusammenpassen.“
Kattner: „Die Jungen machen sich schnell selbstständig. Aber das heißt ja nicht, dass wir dann nicht weiter mit denen arbeiten können.“
Auch Kapfer stimmte dem Gesagten der Diskutanten zu und ergänzte: „Auch Start-ups haben negative Seiten, so gibt es viele auch einfach nach ein paar Monaten oder Jahren gar nicht mehr.“
Hanusch-Linser fügte hinzu: „Man muss festhalten, dass die Branche weiblich ist. Und darauf sollten ArbeitgeberInnen auch Acht geben, denn Frauen brauchen andere Arbeitsmodelle als junge Männer, zum Beispiel.“
Die Wichtigkeit des Obstkorbes
Und wie können die High Potentials im Unternehmen gehalten werden?
David-Wiedemann: „Ich muss den manchmal belächelten Obstkorb verteidigen, ich finde, das ist eine gute Sache und ja, auch wir bieten das an. Und: Man muss natürlich auch einen Raum schaffen, in dem gerne gearbeitet wird.“ Schirmband ergänzte, „dass man mehr auf die Leute und ihre Bedürfnisse eingehen muss.“
Kattner wurde gefragt, wie wichtig Partys sind: „Wir feiern auch nicht die ganz Zeit. Und nachdem bei einem aktuellen Kunden der Obstkorb abgeschafft wurde und das nicht so gut ankommt finden, muss ich mich auch für den Obstkorb einsetzen.“
©-Elisabeth-Kessler-MOMENTUM-Wien
Diskutierten beim Fireside Chat des Tages der Marktkommunikation der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien über das Thema Employer Branding und Recruiting in der Werbebranche: Jana David-Wiedemann (BBDO), Christina Schirmbrand (Ketchum Publico), Jakob Kattner (Warda Network), Michael Kapfer (GGK) und Kristin Hanusch-Linser (IAA) unter der Moderation von Maximilian Mondel (MOMENTUM Wien).
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