
Selbständig UND sicher!
Organisatorin und Moderatorin Alexandra Fiedler-Lehmann hatte den Genossenschaftsprofi Christian Pomper eingeladen. Er ist Genossenschaftsgründer, Autor und Vortragender rund um das […]

Organisatorin und Moderatorin Alexandra Fiedler-Lehmann hatte den Genossenschaftsprofi Christian Pomper eingeladen. Er ist Genossenschaftsgründer, Autor und Vortragender rund um das Thema. Pomper erzählte vom ursprünglichen Spirit der Genossenschaft, nämlich „Self-Help by the People“ und wie der Gedanke auf heutige Verhältnisse umlegbar sei. Pomper prognostiziert, dass Genossenschaften 2050 50% Anteil an der Weltwirtschaft haben werden. Bereits jetzt gibt es weltweit 3 Millionen Genossenschaften, 1,2 Milliarden Menschen sind Mitglied einer Genossenschaft und rd. 300 Millionen Menschen werden in Genossenschaften beschäftigt.1)
Es gibt sehr viele verschiedene Formen der Genossenschaft. Wolle man selbst Mitglied werden und die Vorteile dieser Unternehmensform nutzen, müsse man sich mit dem Förderzweck (member value) beschäftigen. Die Genossenschaft sei vor allem dort sinnvoll, wo viele Menschen gemeinsam und gleichberechtigt miteinander arbeiten wollen.
Beispiele für Genossenschaften im Dienstleistungsbereich sind: Otelo, New World of Work, Smart, Inrego und eben Lekton.
Die Gründung einer Genossenschaft gehe dann schnell, wenn das Gründungsteam (man braucht mindestens 2 Personen für eine Genossenschaft) einen nachvollziehbaren Businessplan ausgearbeitet und sich bereits über die Satzung Gedanken gemacht hätten, so Pomper. Revisionsverbände helfen dabei sowohl bei der Erstberatung als auch bei der Gründung selbst. Die jährlichen Rechtsformkosten hängen von der Größe der Genossenschaft ab und beginnen bei € 1.500.
Dr. Sabine Kock gab einen Einblick in die Praxis der Genossenschaft Smart Coop Austria (SmartAt e. Gen.) für KünstlerInnen, Kreative und Neue Selbständige, deren Geschäftsführerin sie ist. Das Modell Smart (societé mutuelle pour des artists) hat seinen Ursprung in Belgien, wo Smart mittlerweile 12 Büros und 75.000 Mitglieder hat! Die eigenständige Smart Coop Österreich freut sich über eine wachsende Zahl von UserInnen – im November begrüßte sie die 1.000 Userin – und betreut aktuell bis zu 90 Anstellungen pro Monat. 2019 haben Smart-UserInnen einen Umsatz von 1,5 Mill Euro insgesamt mit ihren Projekten eingebracht. Smart nimmt den UserInnen – so diese das wollen – die Administration ab, geht in finanzielle Vorleistung und die Weiterführung der Selbstständigkeit aber auch die Möglichkeit einer Anstellung, je nachdem welche Form der sozialen Absicherung gewünscht wird. Neu ist – seit Beginn 2020 kann Smart auch Tätigkeiten betreuen, für die ein Gewerbeschein notwendig ist.
Sabine Kock wies dann noch auf die Vision und Praxis weltweit existierender Platform Coops. Bei der Konferenz „Who owns the World“ letztes Jahr im November lernte sie die Vielfalt genossenschaftlich organisierter Plattformen kennen: Von der Vereinigung Südafrikanischer TruckerInnen, FahrradbotInnen in Barcelon und Frankreich, MüllsammlerInnen in Brasilien, mobile Beauty-Worker in Indien. Sie alle nützen digitale Plattformen um sich zu vernetzen und die Struktur des genossenschaftlichen Zusammenschlusses, die ihnen eine starke Stimme verleiht!
Mehr zur Platform Cooperativism hier
Zum Schluss erhielten alle TeilnehmerInnen des letzten Kreativ-Frühstücks der aktuellen Legislaturperiode das Büchlein von Christian Pomper „Self-Help by the People“.
Die Genossenschaft kann eine echte Alternative zur „Ich-AG“ sein, sofern man Ideen teilen und Stärken und Ressourcen gemeinsam nutzen möchte. Das Gesamte ist in der Genossenschaft deutlich mehr als die Summe seiner Teile!
so die Zusammenfassung von Alexandra Fiedler-Lehmann.
Kontakt Christina Pomper:
0664 884 50 448
office@crowdcoopfunding.at
Kontakt Dr. Sabine Kock:
Smart Austria
Gumpendorferstraße 63b
A-1060 Wien
T: +43-1-9974466-001
sabine.kock@smart-at.org
www.smart.coop
www.smartatmobility.com
1) Artikel von coop news: Three million co-ops employ almost 10% of world population
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