
Nachbericht: Johann Strauss als erste Marke – „Café Creativ“ mit Otto Brusatti
Beim dritten „Café Creativ“ erzählte Otto Brusatti, wie aus Musik eine globale Marke wurde.

Im traditionsreichen Café Frauenhuber in der City fand die dritte Ausgabe der inzwischen beliebten Diskussionsreihe „Café Creativ“ der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien sowie des echo medienhauses statt. In gemütlicher Kaffeehausatmosphäre erzählte Otto Brusatti, renommierter Musikwissenschaftler, Radio– Filme- und Ausstellungsmacher über „Die Firma Strauss“. Denn der Walzerkönig war nicht nur ein begnadeter Komponist, sondern auch mithilfe seiner Familie das erste global tätige Marketinggenie.
Im Interview mit Helmut Schneider, Chefredakteur von Wienlive, erzählte Brusatti von den Erfolgen des Vaters von Johann Strauss, sowie von den drei Frauen, die die Karriere des Walzerkönigs erst ermöglichten. Mutter Anna managte Johann Strauss im Stil einer Konzernchefin, sie vermittelte Auftritte, sorgte sich um Werbung und schuf ein eigenes Firmenhaus, in dem Noten kopiert und Arrangements eingerichtet wurden. Nach dem Tod der Mutter übernahm diese Aufgabe die erste Ehefrau von Johann Strauss, die ebenso berühmte wie umtriebige Jetty Treffz. Als auch diese 1878 starb, hatte Johann – nach einer kurzen, missglückten zweiten Ehe – in seiner dritten Frau – Adele Deutsch – wiederum das Glück, eine fähige Managerin an seiner Seite zu haben. Im Musikleben halfen seine Brüder Josef und Eduard aus.
Das Publikum stellte nach den Ausführungen Otto Brusattis interessiert Fragen. Wie konnte es sein, dass die Musik des Walzerkönigs überall auf der Welt gespielt wurde, obwohl es damals noch keine technischen Verbreitungsmöglichkeiten wie Schallplatten gab? Aber es existierten sehr eifrige Musikverlage, die Notenblätter überall hin liefern konnten.
Die Diskussionsreihe „Café Creativ“ verbindet die traditionsreiche Wiener Kaffeehauskultur mit aktuellen Themen aus Werbung, Marktkommunikation und Medien. Die Veranstaltungsreihe schafft eine exklusive Bühne für Impulsvorträge, lebendige Diskussionen und wertvolles Networking. In der Tradition großer Wiener Denker und Praktiker wie Ernst Dichter, Paul Lazarsfeld und Maria Jahoda lädt „Café Creativ“ zu einem inspirierenden Dialog ein. Die Gäste genießens eine besondere Atmosphäre, die den Austausch von Ideen und Perspektiven fördert – begleitet von Wiener Schmäh und erlesenen Kaffeehaus-Spezialitäten.
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