
Nachbericht: Unlearn Blödsinn - Wie wir hemmende Glaubenssätze loswerden
Ein Nachbericht zum Kreativfrühstück vom Valentinstag aus der persönlichen Sicht unserer Expertin Mag. Silena Piotrowski.

Unlearn Blödsinn! „Was haben denn Glaubenssätze mit dem Glücklichsein zu tun?“ fragt mich Alexandra Fiedler-Lehmann, Organisatorin und Moderatorin der Kreativ-Frühstücke. „Urviel. Sie sind deine mentale Basisprogrammierung; sie sind der Zaun auf der riesigen Wiese deiner Möglichkeiten. Das gibt dir Orientierung, aber sperrt dich auch ein. Die meisten hast du als Kind von deinem Umfeld beobachtet und aufgesaugt. Was habt ihr denn von euren Eltern und Großeltern oft gehört?“ frage ich in die Runde. „Ja, sagt mal,“ will die Moderatorin wissen, nachdem wir beide Glaubenssatz-Prägungen aus unserer Kindheit erzählt haben.
Die Werber:innen auf den gemütlichen Sofas des Café Edison lassen ihr Frühstück stehen. Hände heben sich. „Geld verdirbt den Charakter,“ meint eine Unternehmerin links hinten im Raum. „Mädchen machen so was nicht,“ sagt die Frau im Tweed-Gilet neben ihr. „Wer nix leistet, ist nix,“ sagt der Mann im Rollkragenpullover. „Erst wenn es perfekt ist, ist es richtig.“ Die Werberin mit den langen braunen Haaren rechts hinten im Café erzählt, wie ihr die Mutter die fertige Hausaufgabe aus dem Heft gerissen hat, weil sie nicht schön genug geschrieben war. „Es ist ganz schön herausfordernd, etwas mal als gut genug stehen zu lassen.“ Wir lächeln uns an. Ich kann das gut nachfühlen.
„Glaubenssätze steuern dich überwiegend unbemerkt aus deinem Unterbewussten – es sei denn du identifizierst sie und veränderst sie,“ sage ich. „Und wie geht das jetzt, wie komme ich drauf, welche Glaubenssätze ich überhaupt habe?“ fragt die hochgewachsene Frau im hellen Kleid auf dem Sofa mir gegenüber. Sie beugt sich vor. „Beobachte mal, welcher Gedanke durch dein Hirn saust, wenn du unter Druck kommst. Oder schreibe mal morgens gleich nach dem Aufwachen zu einem Lebensbereich, wo du gerade Schwierigkeiten hast, assoziativ deine Gedanken auf. Ohne zu beurteilen. Ganz schnell. Du wirst erstaunt sein, was da aus dir auftaucht,“ schlage ich ihr zwei mögliche Strategien vor.
„Welche Erfolgsgeschichten gibt es denn hier im Raum? Welche Glaubenssätze habt ihr denn erfolgreich verändert?“ fragt Alexandra in die Runde. Drei Hände heben sich. Die Geschichte einer selbstbewussten jungen Frau, die ihren Satz „Das kannst du nicht machen, das ist (gesundheitlich) gefährlich für dich“ mutig auf die Probe gestellt hat bekommt spontanen Applaus. „Und wie gehen wir das nun am besten an? Das Verändern?“ fragt mich Alexandra.
Wir gehen die fünf Schritte durch.

„Ein Aspekt ist besonders wichtig. Wenn du dir einen neuen Glaubenssatz formulierst, dreh ihn nicht gleich um 180 Grad sondern erlaube dir ein paar Grad mehr Freiheit. Du sollst es noch glauben können und der Satz soll ein positives Gefühl in deinem Körper auslösen. Zum Beispiel bei Perfektionismus: Es darf auch mal nur 95% sein (statt vorher gefühlte 120%).“
„Meine Abschlussfrage,“ Alexandra dreht sich zu mir. „Was kann man da nun selbst machen und wo ist es z.B. mit einem Experten bzw. einer Coachin besser?“ Ich nicke. „Du kannst immer auch selbst tun, es dauert nur länger. Mit einem Coach geht es präziser und effektiver. Ich verwende zum Beispiel eine Methode, die über Bilder direkt in deinem limbischen System umprogrammiert, wo du mit Nachdenken einfach nicht hinkommst.“
Danke für die Einladung und deine pointierte, klare und humorvolle Moderation, liebe @Alexandra. Danke für die Offenheit im Austausch und eure Fragen, liebe Werber:innen!
Ich freue mich, dass ich gleich ein zweites Mal als Gesprächspartnerin beim WKO Kreativ-Frühstück der Fachgruppe Werbung zu Gast sein durfte!
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