
Hybrider Branchentalk: Wiener Werber:innen schaffen good vibes
Unter dem Motto „Good vibes – Werber:innen machen Stimmung?!“ lud die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien ein.

Am Podium diskutierten die Expert:innen am Titelbild: v.l. Florian Halder, Stargate Group, Ariela Schwarzböck, Good Life Crew, Barbara Bleier-Serentschy, Marketing-Expertin, Cornelia Hartl, IP Österreich, Sigrid Neureiter-Lackner, Moderatorin, Jürgen Bauer, Fachgruppenobmann Werbung Wien.
In ihrer Einleitung erklärte Sigrid Neureiter-Lackner, Initiatorin und Moderatorin des Hybriden Branchentalks, dass gerade in Zeiten von Krisen, Kriegen und wirtschaftlichen Negativschlagzeilen positive Stimmung wichtig ist, nämlich good vibes. Doch welche Rolle spielt dabei die Werbung?
Gemeinsam mit hochkarätigen Podiumsgästen und dem Publikum wurde darüber diskutiert, inwieweit man durch Werbung Stimmung machen kann, wie das geht und vor allem, wie viel good vibes Werbung braucht.
Positives Image und Authentizität als Stimmungsmacher
Als Beispiel für good vibes wurde der mit dem Staatspreis Werbung 2024 in der Kategorie „Werbefilm“ ausgezeichnete Spot der Good Life Crew für die Wiener Linien „Weil´s meine Schicht ist“ präsentiert. Er zeigt auf äußerst sympathische und emotionale Weise, dass es die Mitarbeiter:innen der Wiener Linien in ihrer Schicht nicht immer leicht haben. Doch es gibt nicht nur grantige, sondern auch freundliche und dankbare „Gsichter“. Am Ende überwiegt die Freude über die Aufgabe, die Menschen trotz mancher Widrigkeiten in kurzer Zeit von A nach B zu bringen.
„Um so einen Spot umzusetzen, braucht es einen Kunden mit Weitsicht, der kreative Freiheit zulässt und daran glaubt, dass man auch ‚Grantler‘ in die Werbung einbinden und dabei trotzdem ein emotionales, sympathisches Image schaffen kann“ – so Ariela Schwarzböck, Managing Director der Good Life Crew.
Good vibes bilden auch Herzstück der Kampagnen der vielfach ausgezeichneten Stargate Group. Vorzeige-Case an diesem Abend bildete die „Austrian Airlines coffee campaign“. Dabei wurde ein Wiener Pop-up-Kaffeehaus in Shanghai eröffnet, um die neue Langstrecke der AUA in einem heiß umkämpften Markt zu bewerben. Dies gelang mit großem Erfolg und schlug sich nicht zuletzt in einer Verdoppelung des Ticketverkaufs nieder.
„Positive Emotion in der Werbung ist eines der wichtigsten Träger einer Marke oder eines Produktes, um gute Stimmung beim Kunden zu erzeugen. Darüber hinaus ist es wichtig, die richtige Zielgruppe mit dem richtigen Werbeträger und Werbemittel anzusprechen“, erklärt Florian Halder, CEO der Stargate Group.
Marketingexpertin Barbara Bleier-Serentschy und Finance Marketer of the Year 2023 ist überzeugt: „Gute Werbung kann ein Produkt oder eine Marke mit positivem Image aufladen. Das ist wichtig, weil es ja letztendlich um das Erlebnis der Kundinnen und Kunden geht. Das klappt aber nur, wenn das Produkt oder die Marke hält, was versprochen wird. Eine glaubwürdige, positiv aufgeladene Marke kann auch unangenehme Themen oder schwierige Botschaften kommunizieren, ohne negativen Beigeschmack.“

Good vibes und Werbemessung
Positives Image, good vibes sind wichtig, aber sind sie auch messbar?! Jürgen Bauer, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien, ist überzeugt: „Der Spagat zwischen Brand und Performance ist ein schwieriger. Ein positives Image ist jedoch nahezu unbezahlbar. Niemand kauft Nike Schuhe, weil die das beste Fußbett haben, sondern man kauft ein Lebensgefühl. Dazu braucht es gute Werbung, die Stimmung macht und die Marke emotional und mit positivem Image auflädt.“
An die auftraggebenden Unternehmen richtet der Fachgruppenobmann eine eindringliche Botschaft: „In wirtschaftlich angespannten Zeiten wie jetzt fahren viele Kundinnen und Kunden die Werbung zurück und das Marketingbudget wird gekürzt. Das ist der denkbar falsche Ansatz. Gerade jetzt ist Werbung wichtig, um die Wirtschaftskraft weiter am Laufen zu halten und den Konsumentinnen und Konsumenten ein gutes Gefühl zu geben“, so Jürgen Bauer.
Cornelia Hartl, Head of Innovation Lab IP Österreich, führt aus: „Wichtig ist es, mit dem Auftraggeber zu kommunizieren und alternative, eventuell kostengünstigere Werbemöglichkeiten zu präsentieren. Wir können mit unserem Portfolio Marken und Produkte höchst erfolgreich crossmedial und kreativ bewerben. Das gilt nicht nur für große Budgettöpfe.“

Networking mit Ausblick über Wien
Nach der Paneldiskussion genossen die Gäste den nächtlichen Blick über Wien von der herrlichen Dachterrasse des Hotels und nutzten die Zeit zum Netzwerken.
Hier geht´s zur Aufzeichnung des Livestreams: LIVESTREAM
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